Auf etwas weniger als zwei Hektaren Fläche bauen wir in Spay unser Obst an. Unsere Felder liegen in Nieder- und Oberspay verteilt, ebenso wie am Bopparder Hamm. Bei uns spielt also klar Qualität statt Quantität eine Rolle. Diese Fläche ist von der Größe her auch genug, um zwei Personen mehr als beschäftigt zu halten. Erfreulicherweise können wir uns jedoch zu jenen Glücklichen zählen, die stets mit begeisterter und liebevoller Unterstützung von Familie und Freund*innen rechnen können.
Wir fühlen eine tiefe Verbundenheit zu unseren Feldern, weshalb sie auch Namen besitzen. Wie der Name schon verrät, wachsen auf Los Nogales („Die Walnussbäume“) wundervolle, alte Walnussbäume. Seit Jahrzehnten beschenken sie uns mit ihren hocharomatischen Nüssen. Auf Campoamor („Feld der Liebe“) sind an einem Hang junge Quitten- und Weinbergpfirsichbäume sowie einige Sträucher Jostabeeren zu finden. Benannt nach unserer Ehefrau und Mutter, ist Villa Angelita unser größtes Feld. Hier am Bopparder Hamm gedeihen unsere Physalis, da dies der sonnigste Standort ist. Aber auch zahlreiche andere Früchte wachsen prächtig: noch mehr Quitten und Weinbergpfirsiche, Kirschen, allerlei Beeren und Gemüse. Unsere „Versuchspflanzen“ werden ebenfalls hier gehegt und gepflegt. Wie wir mit diesen vorankommen, werden wir regelmäßig berichten.
Die Physalis (physalis peruviana) hat ihren Ursprung in den südamerikanischen Anden. Sie ist ein Nachtschattengewächs, das in der Tomate seine nächste Verwandten hat.
Unsere Pflanzen werden während des Winters im Gewächshaus aufgezogen, bis sie ab April auf das Feld gesetzt werden. Dank des wärmespeichernden und mineralreichen Schieferbodens, sowie der klimatisch sehr günstigen Lage des Bopparder Hamms, bekommen die Beeren ihren einzigartigen Geschmack. Die Früchte bleiben bis zur maximalen Reife in ihrer schützenden Hülle an der Pflanze. Sie erreichen damit den für ihre Spezies charakteristisch hohen Anteil an Säure und ihre leuchtend orangene Farbe. Die Ernte beginnt im September und geht bis Dezember oder bis zum ersten kräftigen Bodenfrost.
Physalis sind nicht nur ein wunderschön erscheinendes Kunstwerk der Natur, sondern auch sehr reich an gesunden Inhaltsstoffen z.B. Vitamin A, B und C, Eisen, Zink, Thiamin, Riboflavin und Niacin. Sie sind ein wahres Superfood, das glücklicherweise nun auch heimisch genannt werden kann!
Der Rote Weinbergpfirsich (prunus persica) fällt besonders durch die außergewöhnliche Farbe seines roten Fruchtfleisches auf. Begünstigt durch das milde Klima in Weinbaugebieten, ist der Pfirisich in solchen Gebieten beheimatet. So auch an der Mosel, dem wohl bekanntesten Herkunftsgebietes in Deutschland, wo er seit Jahrhunderten gedeiht. Aber auch am Mittelrhein wächst er prächtig. Zum Glück, muss man sagen, denn der Rote Weinbergpfirsich drohte hierzulande auszusterben. In den letzten Jahren erlebte er eine förmliche Renaissance.
Geschmacklich unterscheidet sich der Weinbergpfirsich von anderen Sorten insbesondere durch seine leicht herbe und weniger süßen Note. Aus diesem Grund eignet er sich ideal zur Weiterverarbeitung. Seine wunderschöne Farbe verleiht den Produkten ein appetitliches Aussehen und sein intensiver Geschmack macht diese hocharomatisch.
Eine wahrliche Augenweide ist die außergewöhnlich schöne Blüte. Jedes Jahr im Frühling lassen die Bäume mit ihren unzähligen rosa Blüten die Weinberge erstrahlen. Diese Pracht sollte niemand verpassen!
Die Quitte (Cydonia oblonga) stammt ursprünglich aus Zentralasien und ist eine der ältesten Kulturfrüchte. Sie wird auch im Mittelmeerraum bereits seit vielen Jahrhunderten kultiviert. Hierzulande hat sie es jedoch noch nicht zu der Prominez gebracht, die sie unserer Meinung nach verdient. Dies zu ändern, haben wir uns zur Aufgabe gemacht.
Auch wenn man diese leuchtend gelbe Schönheit in der Regel nicht roh verzehrt (obwohl Martina sie durchaus gerne so knabbert), gehört sie zu unseren Lieblingsfrüchten. Alleine das unwiderstehliche Aroma betört uns jeden Herbst aufs Neue. Ihre harte Schale und das feste Fruchtfleisch sollten keinesfalls über den außerordentlichen Geschmack hinwegtäuschen! Die Quitte ist zwar durchaus aufwändig in der Verarbeitung, die Mühe wird jedoch am Gaumen mehr als reich belohnt. Die Herbstfrüchte werden ihrer Form nach in Apfel- oder Birnenquitten unterteilt, die wir beide anbauen. Neben dem armonatischen Geschmack haben Quitten den großen Vorteil, dass sie, solange sie unverzehrt sind, wochenlang gelagert werden können. So hat man auch im Winter noch einen frischen Obstgenuss.
Übrigens haben wir den Begriff "Marmelade" der Quitte zu verdanken. Er leitet sich vom portugisischen Wort "marmelo" ab, das wiederum auf dem griechischen Namen für das honiggesüßte Quittenmus "Melimelon" zurückgeht.
Harte Schale, köstlicher Kern. Die Walnuss (juglans regia) begleitet und ernährt die Menschheit seit Urzeiten. Die imposanten Bäume können viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alt werden. Da sie wärmeliebend sind, wachsen sie in unserem milden Weinbauklima besonders gut. Wie die meisten Nussbäume tragen sie zwar erst nach zehn bis fünfzehn Jahren Früchte, dafür belohnen sie unsere Geduld aber mit einer großen und schmackhaften Ausbeute (im Idealfall sind es bis zu 150 kg!). Wir haben das Glück, dass bei uns bereits betagte Bäume wachsen. Wir werden also nicht auf die Folter gespannt.
Walnüsse sind nicht nur unvergleichlich lecker, sondern auch äußerst gesund. Sie stecken voller gesunder ungesättigter Fettsäuren, unter ihnen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren, Eiweiß, vieler Vitamine und Spurenelemente.
Genuss. Innovation. Vielfalt.
Vom Feld bis zum Gaumen.
Genießen Sie den Geschmack unserer Region.
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